Wie wichtig eine feste Ansprechpartnerin aus der Praxis in diesem anspruchsvollen Beruf ist.
„Wer ist für mich zuständig?“ Diese Frage stellt sich für die Auszubildenden der Diakonie Kulmbach in ihrer generalistischen Ausbildung zur Pflegefachfrau und zum Pflegefachmann nicht. Die Altenpflegerin und Praxisanleiterin Shari Eschenbacher begleitet diese für die gesamte Dauer ihrer Ausbildung, müssen sie aber „teilen“. Denn die 26-Jährige ist auch für die praktischen Phasen derjenigen Auszubildenden zuständig, die anderen Trägern wie beispielsweise Kliniken angehören. So will es der Kern der neuen Generalistik: Eine praktische Ausbildung in allen Versorgungsbereichen, wie Akutkrankenhaus, stationäre Langzeitpflege, ambulante Pflege und Kinderkrankenpflege.
Von der Theorie in die Praxis
Als Praxisanleiterin geht Shari Eschenbacher anhand des Ausbildungsplans vor und führt Auszubildende in der Pflege schrittweise an die einzelnen Tätigkeiten vor Ort heran: Sie begleitet die Auszubildenden etwa beim Waschen und Versorgen der Bewohnerinnen und Bewohner und zeigt ihnen, wie man deren Blutzuckerspiegel misst. „Zwar haben sie das alles in den Pflegefachschulen besprochen, aber nun geht es darum, wie man es in die Praxis umsetzet“, erklärt sie. Im Kontakt mit den Schülerinnen und Schülern regt sie zur Eigeninitiative und eigenen Fragen an. Manche bitten auch nochmals um Erklärung eines bestimmten Themas. „Es hilft ihnen, dass ich es aus der Theorie und Praxis erklären kann.“ Denn sie selbst kennt beide Sphären und muss sich nicht lange erinnern: Im Jahr 2014 hat die junge Frau ihre eigene Ausbildung als Altenpflegerin in der Seniorenwohnanlage Mainpark abgeschlossen und war daraufhin drei Jahre in einem Seniorenstift in Bayreuth tätig. Nachdem sie 2015 die Fortbildung zur Praxisanleitung erfolgreich absolviert hatte, kehrte sie 2017 in die Heimat zurück: zunächst ans Mainleuser Stift, später ins Evangelische Wohnstift der Diakonie Kulmbach. Die einzelnen Einrichtungen der Diakonie Kulmbach hat sie nie ganz verlassen, denn heute – als Praxisanleiterin – ist sie regelmäßig in diesen vor Ort. Diese Position sei schon lange ein Traum für sie gewesen. Da sich die Rahmenbedingungen für die stationäre und ambulante Pflege sowie der Ausbildungen stark verändern, ist die Praxisanleitung auch mit immer neuen Herausforderungen verbunden. Die Planung und Vorbereitung ihres praktischen Unterrichts im konkreten Alltag sowie die Dokumentation nehme deshalb viel Raum ein.
Die Auszubildenden kennenlernen, um zu unterstützen
Doch Zeit für das Wesentliche bleibt: Um jede Auszubildende und jeden Auszubildenden bestmöglich zu begleiten, möchte Shari Eschenbacher jeden von ihnen gut kennenlernen. Nur so kann sie auf deren individuelle Herausforderungen reagieren. Denn: „Die Ausbildung ist anspruchsvoll“, die 26-Jährige. „Sie beinhaltet pflegerisches und medizinisches Wissen, erfordert Sozialkompetenz und Belastbarkeit.“ Für viele Frauen und Männer, die sie begleitet, sei jedoch genau das die Motivation für ihre Ausbildung und späteren Beruf: „Die Chance, so direkt wie fast nirgendwo, Gutes zu tun.“ Denn im Mittelpunkt der Pflege stehen die Menschen, die die Pflegefachkräfte betreuen. „Mit Kompetenz, Respekt und Herzlichkeit“, beobachtet Shari Eschenbacher. „Man könnte meinen, zwischen den Generationen gäbe es wenig Berührungspunkte. Aber es sind gerade auch die Kontakte, die für beide Seiten interessant sind.“ In diesem Zusammenhang nennt sie vor allem auch die Wochenend- und Feiertagsdienste: Ohne Termindruck sei hier eine ganz andere Art von Pflege und Betreuung möglich. Zudem sei es von Vorteil, auch werktags einmal frei für eigene Verpflichtungen oder Auszeiten zu haben.
Pflege ist modern
Spricht der Fachkräftemangel in der Pflege in ganz Deutschland eine andere Sprache? Oder das Image der Berufsgruppe? Die Tätigkeiten der Pflegefachkräfte in der Diakonie Kulmbach, ob in der stationären oder ambulanten Pflege sind vielfältig: Neben klassischen pflegerischen Aufgaben kommen etwa noch die Kommunikation mit Ärzten, Apotheken oder Sanitätshäusern sowie die Dokumentation der Pflege hinzu. Doch von „Aktenbergen“ keine Spur: Längst hat die Digitalisierung Einzug in die Pflege der Diakonie Kulmbach gehalten: Neben Stützprotokollen werden etwa auch die Medikationspläne elektronisch erstellt und Pflegeprozesse digital fortgeführt. Ganz analog finden dagegen zum Beispiel die zahlreichen Angebote im Tagesablauf der Seniorenwohnanlagen statt. Viele Bewohnerinnen und Bewohner freuen sich schon auf regelmäßige Fitnesseinheiten, den Therapiehund, Gartenarbeit und Konzerte. Begleitet werden sie dabei von den Geronto-Fachkräften und Betreuungsassistenten.
Auch die Diakonie Kulmbach kämpft mit großer Anerkennung für die Leistungen der Pflegefachkräfte und verspricht eine ausgezeichnete Begleitung der Auszubildenden als Pflegefachfrau und Pflegefachmann: mit einer kompetenten und erfahrenen Praxisanleitung, mit einer Ausbildungs-Vergütung nach dem Tarif der AVR Diakonie Bayern von circa ca. 1.100 € brutto monatlich im ersten Ausbildungsjahr, plus Weihnachtsgeld in Höhe von 80% eines Monatsbruttolohnes und 30 Tagen Urlaub und guten Übernahmechancen. Denn mit dem neuen Berufsabschluss „Pflegefachfrau“ oder „Pflegefachmann“ können die breit ausgebildeten Fachkräfte in allen Pflegebereichen arbeiten.
Informationen zur generalistischen Pflegeausbildung:
diakonie-kulmbach.de/karriere