Die Tagespflege Neuenmarkt der Diakonie Kulmbach: „Wir wollen mehr“

  • Diakonie Kulmbach

Das ist das Motto der Tagespflege Neuenmarkt der Diakonie Kulmbach statt „Wir können nicht mehr“.

Die Senioren erhalten vielfältige Anregung, sie gestalten die Tage mit und bilden eine ganz besondere Gemeinschaft. Eine Rikscha und ein eigener Fahrdienst machen die Gäste mobil. Warum die Tagespflege eine Mischung aus medizinischer Versorgung, Begleitung und Stärkung ist.

 „Ich habe hier neue Freundinnen gefunden.“ Theresia Kuhmann
„Die Gemeinschaft ist einmalig.“ Margarete Steinlein
„Ihr wisst gar nicht, wie schön das hier ist.“ Ilse Opel

Entspannt sitzen die drei Frauen gemeinsam mit den anderen Gästen der Tagespflege Neuenmarkt der Diakonie Kulmbach im Gemeinschaftsraum. Sie freuen sich auf den Tag, den sie selbst im Kern mitgestalten: „Wollen wir nicht mal wieder…?, beginnt oft eine gesellige Aktivität. Das können Spaziergänge, Bastelarbeiten, gemeinsames Rätseln oder Backen, Spiele oder etwa eine Fahrt mit der Rikscha sein. Gemütlich erleben die Senioren den Ortskern dabei mal aus einer ganz anderen Perspektive.
Wechselnde Wochenthemen mit Beschäftigungsangeboten, jahreszeitliche Themen wie zum Beispiel dem Kulmbacher Bierfest, geben dem Programm in der Tagespflege zudem einen Rahmen vor. Ebenso schaffen die Mahlzeiten, die Gymnastikrunde, die Ruhephasen und das Zeitungslesen in der Runde Struktur.

Kontakte und Gespräche

Viele der rund 40 Senioren kommen an mehreren Tagen in der Woche in die teilstationäre Einrichtung im Kirchweg. Alle von ihnen erhalten in unterschiedlichem Maß medizinische Unterstützung durch die Pflegekräfte.
Viele der Senioren sind seit mehreren Jahren Gast in der Tagespflege, die im vergangenen Jahr noch dem Diakonieverein Neuenmarkt-Trebgast-Wirsberg e.V. als Träger zuzuordnen war. Die meisten von ihnen sind selbst auf das Angebot der Tagespflege aufmerksam geworden, so auch die 79-jährige Theresia Kuhmann: „Ich bin noch recht selbstständig, verwalte zu Hause viele Dinge selbst, aber die Unterhaltung hier, die ist was wert.“ Sie schätzt vor allem die Gespräche, von denen sie zu Hause viel weniger hätte. „Über Gott und die Welt, mal lockerer, mal geht es tiefer, mal sind es Erinnerungen, zum Beispiel aus der Kriegszeit und danach, mal ist es die aktuelle Politik.“

Mitmachen, zuschauen, austauschen

Auch die regelmäßigen Besuche und Andachten von Pfarrer Stefan Schleicher erfreuen die Senioren, ebenso wie die gemeinsamen Geburtstagsfeiern. Bei allen Angeboten entscheiden die Frauen und Männer selbst, ob sie teilnehmen möchten. Adolf Heuschmann zum Beispiel hält nichts von modernen Spielen. „Da schaue ich nur zu.“ Bei klassischen Brettspielen oder traditionellem Schafkopf ist er aber immer dabei. In der Küche dagegen tummeln sich oft nur die Frauen. Elfriede Depser etwa bringt oft eigene Rezepte für Gerichte mit und unterstützt das Küchenteam. Margarete Steinlein hat kürzlich Apfelstrudel mit Vanillesauce zubereitet.

Ungenutzte Fähigkeiten wiederentdecken

Es ist die natürliche Aktivierung der Senioren, die die Tagespflege Neuenmarkt lebendig macht. Das Team aus acht Pflegekräften begleitet auf fürsorgliche und kompetente Art und Weise – aber nur dann, wenn es notwendig ist. Immer wieder entdecken die Frauen und Männer zum Beispiel auch Fähigkeiten, die lange ungenutzt oder unentdeckt geblieben sind, verrät die Pflegekraft Manuela Pfeifer. Eine beginnt zum Beispiel das Malen, eine andere macht mal wieder mit und inspiriert zu einem neuen Motiv, eine andere nimmt statt Stiften den Pinsel. All das ist Beschäftigung, motorisches und kognitives Training und Spaß. Dafür fehlt manchen alleine zu Hause der Antrieb. „Abends freue ich mich dann aber auch auf zu Hause, ich kann auch gut mal alleine sein“, verrät Magda Pogorzelski.
In einigen Fällen findet die häusliche Pflege am Abend und in der Nacht durch den ambulanten Dienst oder Angehörige statt. Letztere werden durch die Tagespflege Neuenmarkt unter der Woche sehr entlastet. Das ist besonderes für die Angehörigen, die die ganze Woche arbeiten, wichtig.

Die Gäste der Tagespflege Neuenmarkt unternehmen während des Jahres auch viele Ausflüge wie an den Trebgaster Badesee, zu umliegende Museen oder Festen in der Region. Dafür sorgt er hauseigene Fahrdienst, der die Gäste auch bei Bedarf täglich von ihrem zu Hause abholen kann.

„Hier bin ich wieder aufgeblüht.“ Ilse Opel

Viele Senioren denken: „Eine Tagespflege, ist noch nichts für mich!“. Das bestätigen die Gäste aus Gesprächen im Bekanntenkreis.  „Dabei könnte es wohl für viele Menschen eine Bereicherung sein. Wir sind hier, weil wir mehr wollen. Nicht, weil wir nicht mehr können“, bekräftigt Ilse Opel. Auch sie hat sich nach einem „Schnuppertag“ im vergangenen Herbst gedacht: „Das ist was für mich, wenn ich mal so weit bin.“ Seit wenigen Monaten ist sie Gast der Tagespflege und gibt selbst zu: „Körperlich und seelisch ging es mir nicht gut. Hier bin ich wieder aufgeblüht, durch die Menschen, die Gespräche, die Lieder.“

Die Vielfalt der Gäste mit ihren unterschiedlichen Fähigkeiten, ihre Energie und Wärme bilden gemeinsam mit der geselligen und verständnisvollen Atmosphäre im Haus die Grundlage für die tolle Gemeinschaft in der Tagespflege Neuenmarkt.

Die Tagespflege Neuenmarkt hat noch wenige freie Plätze.

Informationen unter www.diakonie-kulmbach.de/tagespflege,
bei Pflegedienstleitung Marion Schöfer: Tel.:  09227 / 973 84 20
oder vor Ort: Kirchweg 1a, 95339 Neuenmarkt

 

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